GET NORD präsentiert Zukunftslösungen für die Wärmewende

Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Der Gebäudesektor spielt dabei als größter Energieverbrauchssektor eine Schlüsselrolle.

Mit dem Ende letzten Jahres in Kraft getretenen novellierten Gebäudeenergiegesetz (GEG) und der flankierenden Förderung hat die Politik die Rahmenbedingungen geschaffen, die den Gebäudesektor auf den Zielpfad führen soll. Dabei erlaubt das GEG ein umfangreiches Lösungsportfolio, ob für den Neubau oder die Bestandssanierung. Diese heiztechnischen Lösungen und Innovationen stehen vom 21. bis 23. November im Fokus der GET NORD. Die gemeinsame Fachmesse für die technische Gebäudeausstattung vernetzt die Gewerke Elektro, Sanitär, Heizung und Klima und ist die führende gebäudetechnische Messe im Norden. Sie greift die hochaktuellen Themen der Wärmewende auf und bietet vielfältige Möglichkeiten, sich zu informieren und mit ausgewiesenen Experten der Branche auszutauschen.

In Neubaugebieten muss ab dem 1. Januar 2024 jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Für Bestandsgebäude gilt diese Vorgabe erst mit dem Ablauf der Fristen für die sogenannte „kommunale Wärmeplanung“ spätesten im Jahr 2028. Dann ist der Anschluss an ein Wärmenetz ebenso wie der Einbau einer Wärmepumpe, einer Biomasseheizung oder einer Wärmepumpen-Hybridheizung möglich. Auch Brennwertheizungen dürfen weiter eingebaut werden. Allerdings müssen diese Geräte ab 2029 steigende Anteile erneuerbarer Energien wie zum Beispiel Biomethan, Wasserstoff oder synthetische bzw. Bio-Brennstoffe nutzen.

Zudem verlangt die angepasste EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) – auch Gebäuderichtlinie genannt – bis 2030 den durchschnittlichen Primärenergieverbrauch des gesamten Wohngebäudebestands hierzulande gegenüber 2020 um 16 Prozent und bis 2035 um 20 bis zu 22 Prozent zu reduzieren. Für Nichtwohngebäude gelten Mindeststandards zur Sanierung der energetisch schlechtesten 16 Prozent des Bestands bis 2030 und der ineffizientesten 26 Prozent bis 2033. Die damit verbundenen Herausforderungen betreffen nicht nur Bauherren und Immobilieneigentümer, sondern auch Architekten, Planende und Bauhandwerkende.

Handlungsbedarf besteht vor allem im Gebäudebestand

Besonders in den Heizungskellern des Gebäudebestandes wartet Arbeit auf das SHK-Handwerk. Nach Zahlen des Schornsteinfegerhandwerkes und des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) für 2022 sind rund die Hälfte der insgesamt rund 21 Millionen Heizungsanlagen technisch veraltet. Hier liegt ein enormes CO2-Einsparpotential. Allein im Rekordjahr 2023, in dem rund 1,2 Millionen Heizungen in die Modernisierung gingen, konnten nach Berechnungen des ITG Dresden im Auftrag des BDH rund 3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Eine Heizungsanlage nicht klimafit zu machen, sollte also für Hausbesitzer und Gebäudeeigentümer keine Option sein. Denn eine schlechte Energiebilanz drückt den Immobilienwert. Einer im vergangenen Jahr durchgeführten Analyse des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) zufolge müssen Eigentümer Preisabschläge bis zu 30 Prozent hinnehmen. Die Experten gehen davon aus, dass die Preisdifferenzierung nach Energieklasse ein dauerhafter Trend bleibt.

Für jedes Heizungsprojekt die passende Lösung

Um bestens über den neuesten Stand der Heiztechnik informiert zu werden, empfiehlt sich der Besuch der Halle A1 und der neu hinzugekommenen Halle A4 auf der GET NORD. Hier erwartet die Besuchenden ein breites Spektrum an hocheffizienten heiztechnischen Lösungen. Neben diversen Wärmepumpen-Arten, solarthermischen und Photovoltaik-Anlagen werden hybride Heizsysteme, Pelletkessel, Anlagen zur Kraftwärmekopplung sowie Brennwertgeräte für flüssige und gasförmige Energieträger und Brennstoffzellenheizungen gezeigt. Ebenfalls im Fokus steht die Digitalisierung der Heiztechnik, mit deren Hilfe Energieströme im Gebäude gesteuert und optimiert werden. So genannte Home Energy Management Systems (HEMS) steuern zum Beispiel eine Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage, einem Batteriespeicher, einer Ladestation für das Elektroauto und einem Wärmespeicher. Das Zusammenspiel zwischen Erzeugern und Verbrauchern steuert ein digitaler Energiemanager, der so für optimale Effizienz und eine hohe energetische Autarkie des Gebäudes sorgt.

Einen kompakten Überblick über die vom GEG abgedeckten technischen Lösungen und die neue Förderkulisse gibt auch der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) in Halle A1, Stand 521. „Mit Inkrafttreten des GEG und der neuen Förderrichtlinie besteht jetzt endlich Planungssicherheit für alle Marktteilnehmer und vor allem für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Damit ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich mit der Heizungsmodernisierung zu beschäftigen und die Wärmewende in den eigenen vier Wänden anzugehen. Die GET Nord ist dabei die Plattform für das Fachhandwerk im Norden Deutschlands, um sich das aktuelle Know-how rund um die Wärmewende abzuholen“, erklärt BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt.

Enormes Marktpotenzial für SHK-Handwerk

Das SHK-Handwerk gehört zu den wichtigsten Akteuren der Wärmewende. Im Jahr 2023 installierten die Fachbetriebe mehr als eine Million neue Wärmeerzeuger, davon 356.000 Wärmepumpen. Zudem sorgten Aufgaben einer verpflichtenden Heizungsprüfung oder eines hydraulischen Abgleichs bei Millionen von Gasheizungen für gut gefüllte Auftragsbücher. Daneben übernimmt die Branche eine Schnittstellenfunktion zum Elektrohandwerk, da die Wärmeerzeugung zunehmend auf elektrischer Energie basiert. Die daraus resultierende Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit spiegelt die Präsentation der Norddeutschen SHK-Verbände und des Norddeutschen Fachverbandes Elektro- und Informationstechnik (NFE) am jeweiligen Stand in Halle B6 wider. Überdies werden die SHK- Fachbetriebe künftig noch stärker als Berater gefordert sein, um Gebäudeeigentümern umsetzbare Lösungen aufzuzeigen, sollte kein Anschluss an das kommunale Wärmenetz möglich sein. „Für die SHK-Branche ist die GET NORD weit mehr als eine reine Leistungsschau, sondern die wichtigste Plattform in Norddeutschland, um sich über Zukunftsthemen zu informieren, gewerkeübergreifend auszutauschen und potenziellen Projektpartnern vorzustellen“, sagt Jens Wagner, Landesinnungsmeister SHK Hamburg.

Von Expertenwissen profitieren

Weiterhin erwartet die Fachbesuchenden ein hochkarätiges Rahmenprogramm, darunter als Teil des Energy@GET NORD-Bereichs das „Energy-Forum – Erneuerbare Energien und E-Mobilität“, das im Jahr 2024 zum zweiten Mal stattfindet. Das Konzept mit den Themenschwerpunkten Energiewende, Sektorenkopplung und Digitalisierung basiert auf dem Dreiklang aus Wissensvermittlung, Inspiration und Networking und ist inhaltlich exakt auf die Bedürfnisse von Heizungs-, Gebäude- und Elektroplanende zugeschnitten. Darüber hinaus ist ein Besuch der Sonderschau Startup@GET NORD zu empfehlen. Hier stellen junge Unternehmen ihre Geschäftsmodelle, Produkte und Lösungen in den Bereichen Elektro-, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik vor, beispielsweise zur digitalen Planung von Heizungsanlagen, zur Organisation, Planung und Durchführung von Projekten im Handwerk sowie zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz.

Über die GET NORD

Die GET NORD ist als gemeinsame Fachmesse für die technische Gebäudeausstattung bundesweit Vorreiter bei der Vernetzung von Elektro, Sanitär, Heizung und Klima und die führende gebäudetechnische Fachmesse im Norden. Sie findet alle zwei Jahre auf dem Gelände der Hamburg Messe und Congress statt und vernetzt mit ihrem wegweisenden Messekonzept die verschiedenen Gewerke der Gebäudetechnik mit Architekten, Planern, dem Großhandel und der Industrie. Rund 550 Unternehmen präsentieren ihre neuesten Produkte und innovativen Lösungen zu den Themen Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Energiemanagement, Gebäudeausstattung und Gebäudesystemtechnik. Damit ist die GET NORD Plattform und Impulsgeber für zukunftsorientierte Gebäudetechnologien und Lösungen für den Klimaschutz zu Hause. Sie findet vom 21. bis 23. November 2024 in Hamburg statt.

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Kontakt

Jusrah Doosry
PR Manager GET NORD
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